04 Mai 2015

From where I stand

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In den letzten Wochen unternahm ich eine kleine Challenge mit meinem iPhone und mit meinen Schuhen. Mein Ziel war es, so oft wie möglich meine Schuhe auf unterschiedlichen Böden zu fotografieren. Schuhe sind ja ein äusserst beliebtes instagram Motiv, genau so wie himmlische Gerichte und ja, Selfies. Selfies erübrigten sich für mich rein kardashiantechnisch. Zudem esse ich zu wenig oft hübsch bzw. meist an den zwei gleichen Tischen, entweder zu Hause oder in der Schule. Darum langweilig. Unterschiedliche Böden gibt es aber wie Sand am Meer und eigentlich täglich in vielen verschiedenen Variationen.
Das ganze als Compilation zu sehen, fand ich lustig. Hier also mal die erste Hälfte meiner From where I stand-Serie. Obwohl einigermassen abwechslungsreich, fehlen mir ein bisschen die Extreme. Wasser, Steine, Feuer, Sumpf?! Ich arbeite dran.... Die Serien liessen sich beliebig wiederholen: Kaffee, Farben, Symbole, Blumen, Street Art, Menschen etc. Habt ihr auch schon mal solche Fotochallenges gemacht?

Heute beim Kurz-Vor-Ladenschluss-Einkaufen beobachtete ich, wie sich ein junger Mann mehrere Dosen Bier heimlich in seine Jacke steckte, den Reissverschluss hochzog und ruhig, aber zügig Richtung Ausgang schritt. Intuitiv dachte ich: Falsch!!! Ich lief also sofort zum nächsten Verkaufspersonal, zeigte auf den Mann und berichtete meine Beobachtung. Dies führte dazu, dass sich der Verkäufer und der Dieb sobald ein eher heftiges Gerangel lieferten, bei welchem sich beide mindestens einmal mit voller Wucht zu Boden stiessen. Unterdessen war ich an der Kasse angekommen und die gesamte Schlange starrte auf die beiden Kämpfer; ebenso die Verkäuferin, welche ihre Handgriffe und Verkaufsfloskeln mit konstantem Blick auf die Rangelei erstaunlich professionell weiterführte. Dachte ich vorher, ich hätte etwas Gutes getan, hatte ich mittlerweile ein schlechtes Gewissen und dachte mir, dass ich den Typen doch wegen den paar Bierdosen nicht hätte verraten sollen. Als nächstes dachte ich jedoch, warum wir anderen Blöden eigentlich an der Kasse anstehen und brav unsere Tortellinis, Himbeeren und Chips bezahlen, wenn wir sie uns auch einfach in die Jacke hätten stecken können und dann gemütlich aus dem Laden spazieren. Es war ja auch so, dass die Jacke des Typen absolut auffällig vollgestopft und sein Gang deswegen bis Körpermitte ziemlich roboterhaft waren. Wohl mehr ein Gelegenheitsdelinquent als ein Profilangfinger. Vielleicht ein verzweifelter, armer Kerl, der eine schwere Kindheit hatte und seine Erinnerungen im Bier versucht zu ertränken. Eine Anzeige wäre das letzte, was ich ihm wünsche. Erwischt worden zu sein, sich vom Verkäufer wie ein kleiner Junge aus dem Schwitzkasten des grossen Bruders loszureissen versucht haben, um mit ein paar lächerlichen Bieren abzuhauen, bringt ihn aber vielleicht zum Nachdenken. Fazit: Das Leben ist nicht schwarz oder weiss, immer grau.
Was denkt ihr darüber? Hättet ihr den Dieb verraten, ihn selbst zur Rede gestellt, ihn gehen lassen? Der Verkäufer war ja echt mutig. Ich weiss nicht, ob er sich beim Fighten noch irgendwelche Schrammen zugezogen hat...
♡Stefanie