Über das Thema Zeichnen habe ich hier schon sehr lange schreiben wollen. Mich interessierten eure Meinungen und Erfahrungen, wenn es darum geht, seine eigenen Fähigkeiten zu beurteilen und mit Misserfolgen umzugehen.
Die Fotos versinnbildlichen grundsätzlich meine Beziehung zum Zeichnen: unvollendet!
Als Kind liebte ich es zu zeichnen und während meiner Schulzeit hatte ich immer gute Noten im Zeichenunterricht (obwohl man Schulnoten erfahrungsgemäss immer relativ beurteilen muss!;)). Dann kam im Gymnasium plötzlich eine Phase, in der ich es fast hasste zu zeichnen, weil ich der Überzeugung war, nichts zu können. Es war bei jeder Aufgabe immer ein enormer Druck dabei, "so gut zu sein wie die anderen", was immer darauf hinauslief, dass ich meine Arbeit die schlechteste fand. Bei den Besprechungen hoffte ich immer, dass die Lehrperson mal meine Zeichnung lobte oder ein Kompliment für mich heraussprang, doch das war niemals der Fall bzw. ich hörte es nicht oder wollte es nicht hören. Das kann ich im Nachhinein nicht genau beurteilen.
Diese komische Versagensangst habe ich bis heute. So ist es, dass - wenn ich mich überhaupt überwinden kann, eine Zeichnung anzufangen - ich diese nicht fertigstellen kann. So wie dieses Selbstporträt. Mit dem einen Auge bin ich eigentlich zufrieden, doch ich traue mich nicht, das andere fertigzuzeichnen, weil ich fürchte, dass ich es nicht hinbekomme und damit das ganze Bild (wieder!) ruiniert ist. Tja, und so sammeln sich Bilder dieser Art in meiner Mappe an. Unvollendete.
Wahrscheinlich müsste ich einfach öfters üben und damit auch Bilder akzeptieren, die "schlecht" sind, aus wessen Sicht auch immer. Aber mit so einer Blockade ist das gar nicht so einfach, auch wenn man sich darüber im Klaren ist.
Ich bin mir sicher, dass es unter euch viele leidenschaftliche Zeichnerinnen gibt. Kennt ihr das Beschriebene? Wie geht ihr damit um? Wie konntet ihr vielleicht so eine Blockade lösen?
Ich freue mich über eure Tipps!:)
♡Stefanie